Lehrveranstaltungen

Bildung ist nicht das Befüllen von Fässern,
sondern das Entzünden von Flammen

— Heraklit

Hochschule für Kirchenmusik Tübingen
(in Kooperation mit dem Musikwissenschaftlichen Institut der Universität Tübingen und der Hochschule für Kirchenmusik der Diözese Rottenburg-Stuttgart)

Schwerpunkte:

  • Kirchenmusikgeschichte im Zusammenspiel mit der Geschichte von Kirche(n), Liturgie und Spiritualität

  • Interpretation und Aufführungspraxis

  • Rolle der Musik und musikalischer Ensembles in der katholischen und evangelischen Kirche des 20. und 21. Jahrhundert

  • Blockseminar (gemeinsam mit Werner Stiefele): „Like a prayer“. Spiritualität & Religion in Pop & Jazz
    Pop und Jazzmusik bedienen sich oft religiöser Themen und kombinieren versatzstückartig aus spirituellen Intentionen heraus religiöse Topoi und Symbole sowie christliche Botschaften und biblische Sujets. Dazu treten mitunter feste kultartige Rituale bei Konzerten bis hin zu quasi-religiöser oder mystifizierender Selbstinszenierung der Künstler.
    An ausgewählten Beispielen soll in diesem Blockseminar nachvollzogen werden, welches Gottes- (Transzendenz-), Kirchen- bzw. Religionsgemeinschafts- und Menschenbild in diesen zu entdecken sind oder welche Elemente aus welcher Weltreligion hier ausgewählt oder auch miteinander verbunden sind. In welcher Musiktradition und welcher Intention stehen Musikstück, Künstler und eingesetzte Mittel? Dienen die spirituellen Obertöne oder transzendenten Zwischentöne in den Liedern der Glaubensverkündigung bis hin zu missionarischem Eifer oder sind sie selbstverständlicher Lebensbestandteil?
    Zur Vorbereitung wird den Teilnehmenden eine Liste von Links auf Spotify gemailt.

  • Vorlesung Kirchenmusikgeschichte 1: Vom Alten Testament bis zur Aufklärung
    Beschreibung siehe Wintersemester 2023/24

    Seminar: Katholisches Gericht oder evangelische Gelassenheit?Vergleichende Betrachtung katholischer und evangelischer Begräbnismusiken
    Das Kirchenmusikrepertoire umfasst zahlreiche Vertonungen von Texten für Begräbnisgottesdienste, die unterschiedliche Auseinandersetzungen mit Tod und ewigem Leben darstellen. Neben vielen Vertonungen der „Missa pro defunctis“, die Schreckensbilder des Jüngsten Gerichts klangmalerisch nachzeichnen, finden sich auch Trostbilder von Tod als zweiter Geburt und von Verheißung der Glückseligkeit im Jenseits. Damit verbundene Gottesbilder und unterschiedliche Konfessionen der Komponisten stellen die Frage nach einer katholischen oder protestantischen Spiritualität bei diesen letzten Dingen.
    Als exemplarische Vertonungen sollen Michael Haydns (1737–1806) Requiem in c MH 155 („Schrattenbach-Requiem“, 1771) und die Musikalischen Exequien SWV 279–281 (op. 7, 1636) von Heinrich Schütz (1585–1672) unter den Aspekten Kompositionsanlass, Aufführungspraxis, Werkanalyse und Spiritualität betrachtet und verglichen werden, zudem anschließend weitere Werke des 19. Jahrhunderts (Schumann, Brahms, Verdi, Berlioz) mit den erzielten Erkenntnissen in den überkonfessionellen Blick genommen werden.

    Übung: Einführung in das wissenschaftliche Arbeiten und in die Editionspraxis für Kirchenmusikerinnen und Kirchenmusiker
    Beschreibung siehe Wintersemester 2023/24

  • Vorlesung Kirchenmusikgeschichte 2: Von der Säkularisation bis zur Gegenwart
    Die Vorlesung besteht aus zwei Teilen mit jeweils zwei Vorlesungsstunden. Sie bietet einen Überblick über die Kirchenmusikgeschichte im Kontext der allgemeinen Kultur- und Musik-, sowie speziell der Kirchen- mit ihrer Liturgie- und Spiritualitätsgeschichte samt ihrer jeweiligen Aufführungspraxis.
    Der zweite Teil betrachtet die Zeit von der Säkularisation bis zur Gegenwart. Abschließend wird die gesamte Kirchenmusikgeschichte mit einem Überblick über die Entwicklungen zentraler kirchenmusikalischer Gattungen noch einmal zusammengefasst.

    Seminar: Theologisches Sprechen über Musik (interdisziplinär auch für die Katholische und Evangelische Theologische Fakultät)
    Welche Rolle schreibt die Bibel der Musik zu? Wie äußern sich Theologinnen und Theologen, Philosophen oder Komponisten über die kirchliche, geistliche oder religiöse Musik ihrer Zeit? Welche Facetten, welche theologischen oder philosophischen Strömungen zeigen sich hier? Welche geschichtlichen Entwicklungen können dabei nachvollzogen werden? Und wie verhalten sich diese Aussagen zur musikalischen Praxis der jeweiligen Zeit?
    Diese Fragestellungen werden anhand biblischer Aussagen zur Musik sowie Texten der Kirchenväter, von Autorinnen des Mittelalters und Autoren des Humanismus, der Reformation und der Romantik bis in die heutige Zeit betrachtet.
    Das Seminar vertieft die Vorlesung Kirchenmusikgeschichte (1 und 2) an der Hochschule für Kirchenmusik Tübingen.

    Sprechstunde
    In Präsenz in Tübingen (Hochschule für Kirchenmusik, Gartenstraße) mittwochs zwischen 18:00 und 20:00 Uhr nach vorheriger Anmeldung oder via Zoom nach vorheriger Terminabsprache

  • Vorlesung Kirchenmusikgeschichte 1: Vom Alten Testament bis zur Aufklärung
    Die Vorlesung besteht aus zwei Teilen mit jeweils zwei Vorlesungsstunden. Sie bietet einen Überblick über die Kirchenmusikgeschichte im Kontext der allgemeinen Kultur- und Musik-, sowie speziell der Kirchen- mit ihrer Liturgie- und Spiritualitätsgeschichte samt ihrer jeweiligen Aufführungspraxis.
    Der erste Teil erstreckt sich über dieses Wintersemester. Er beginnt bei den alttestamentlichen Wurzeln und umfasst die Zeit bis zur Aufklärung.

    Seminar: Das geistliche Werk Anton Bruckners
    Die Kirchenmusikwerke von Anton Bruckner, dessen Geburtstag sich am 4. September 2024 zum 200. Mal jährt, umfassen die zentralen Gattungen des in der katholischen Liturgie gebräuchlichen Repertoires seiner Zeit und reichen von dörflichen Aufführungsmöglichkeiten bis hin zu solchen am Augustiner-Chorherrenstift St. Florian, am Linzer Dom oder in Wien. Damit ermöglichen sie nicht nur eine Auseinandersetzung mit den Spezifika bzw. der Entwicklung des individuellen Kompositionsstils Anton Bruckners, sondern auch mit der kirchenmusikalischen Aufführungspraxis und der Musica Sacra dieser Zeit mit ihren Merkmalen, Strömungen und Reformbestrebungen. Indem in der Rezeption Bruckners das Bild eines „Musikanten Gottes“ gezeichnet und seinen Sinfonien eine geistliche Aura als „Messen ohne Text“ zugesprochen wird, stellen sich die Fragen nach belastbaren objektiven Kriterien für den Ausdruck persönlicher Religiosität in den Werken eines Komponisten, dem Verhältnis zwischen Kirchenmusik, geistlicher und religiöser Musik und den Intentionen einer solchen Hermeneutik.

    Übung: Einführung in das wissenschaftliche Arbeiten und in die Editionspraxis für Kirchenmusikerinnen und Kirchenmusiker
    Diese Veranstaltung bereitet Kirchenmusikstudierende zum einen auf das musikwissenschaftliche Arbeiten vor. Neben Arbeitstechniken und Formalia für Abschluss- und Hausarbeiten sowie Referate werden eine Auswahlbibliografie zu Standardwerken sowie Hilfestellungen für das Auffinden von wissenschaftlicher Literatur und musikalischen Quellen gegeben. Zum anderen wird in die Editionspraxis eingeführt. In gemeinsamen praktischen Übeeinheiten werden die vorgestellten Arbeitstechniken und Informationen zur Editionspraxis angewandt.